Joboption Berlin

Plattformarbeit & Lieferdienste

Joboption Berlin

Plattformarbeit & Lieferdienste

Bei den aktuell überall in Berlin verbreiteten Lieferdiensten handelt es sich um eine Ausprägung von Plattformarbeit. Vermittelt über eine App übernehmen hier Rider:innen, so werden die Fahrer:innen genannt, die Lieferung von Essen, Lebensmitteln und Medikamenten an Kund:innen. Die Arbeitsverhältnisse sind jedoch oft von Unsicherheit, Unfallgefahr und gesundheitlichen Risiken geprägt. Berichtet wird von mangelhafter Ausstattung, hohem Arbeitsdruck und einer Auftragsvermittlung über einen Algorithmus, der mehr Effizienz verspricht, aber auch mehr Kontrolle erlaubt.

Selbst wenn die Lieferdienste heute abhängig beschäftigen, erzählen Rider:innen von einer Praxis der kurzen Beschäftigungsdauer und Kündigungen vor Ablauf der Probezeit. Viele der mehrheitlich migrantischen Fahrer:innen befinden sich zudem aufgrund von Sprachbarrieren, mangelnden Kenntnissen des deutschen Arbeitsrechts sowie unsicherem Aufenthaltsstatus in besonderem Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber. Bei einzelnen Unternehmen gibt es Betriebsräte, überwiegend fehlt jedoch eine funktionierende Mitbestimmungsstruktur.

Beschäftigungssituation der Zweirad-Lieferdienste in Berlin

Im Rahmen des Teilprojektes von Joboption Berlin werden Fachdialoge und Werkstattgespräche mit zentralen Akteur:innen des Feldes veranstaltet und sozialpartnerschaftliche Dialoge angeregt. Ein erster Fachdialog zu "Beschäftigungsbedingungen der Rider:innen – aktueller Stand und wie weiter?" hat zum Auftakt Anfang Juli 2023 und ein erster Sozialpartnerdialog zum Thema "Kommunikation zwischen Rider:innen und Management" hat am 6. Dezember 2023 stattgefunden. Bis Sommer 2024 wird in einer Expertise die aktuelle Situation der Rider:innen erfasst sowie Handlungsfelder und Maßnahmen bestimmt. Angeknüpft wird auch an Ergebnisse des vorherigen Projektes zur Gig- und Crowdwork.

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