Hotel- & Gaststättengewerbe

Im Berliner Hotel- und Gaststättengewerbe herrscht Personalmangel, der mittlerweile in vielen Betrieben deutlich spürbar ist. Unregelmäßige Arbeitszeiten und Niedriglöhne tragen dazu bei, dass die Beschäftigungsbedingungen wenig attraktiv sind. Die Covid-19-Pandemie hat die Personalsituation noch einmal verschärft, da gastgewerbliche Betriebe monatelang geschlossen und ein Großteil der Beschäftigten in Kurzarbeit waren. Die Schließungen hatten zur Folge, dass Beschäftigte von anderen Branchen wie z. B. dem Einzelhandel angeworben wurden und dem Gastgewerbe dadurch nachhaltig fehlen.

Verkürzte Öffnungszeiten, ein reduziertes gastronomisches Angebot und veränderte Dienstleistungen (Selbstbedienung statt Service am Tisch) sind vor allem in der Gastronomie zur Normalität geworden. Wer eine Tätigkeit im Gastgewerbe in Berlin sucht, wird heute sehr schnell fündig - und kann nicht selten frei wählen zwischen einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung, einer Teilzeitstelle und einem Minijob.

Eine verbesserte Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf wird auch den Beschäftigten im Gastgewerbe zunehmend wichtiger. Und mehr und mehr Betriebe werben mit der 4-Tage-Woche, garantierten freien Tagen oder mit mehr Urlaubstagen. Auch beim Thema Führungskompetenz tut sich was: Arbeitgeber:innen bemühen sich um das Thema Personalbindung und wollen einmal eingestellte Beschäftigte gerne im Betrieb halten.

Im Projekt Joboption Berlin werden im Austausch mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Arbeitgeberverband DEHOGA sowie mit weiteren Akteur:innen des Hotel- und Gaststättengewerbes Herausforderungen ermittelt und Lösungsansätze zur Diskussion gestellt. Handreichungen für Beschäftigte und Betriebe zur Stärkung Guter Arbeit werden im Projekt erarbeitet und veröffentlicht.